Sollten Sie Diamox beim Besteigen des Kilimandscharo verwenden?
Der Kilimandscharo erhebt sich auf beeindruckende 50.000 Meter über dem Meeresspiegel und wird als „extreme Höhe“ eingestuft. Im Gegensatz zum Everest ist kein zusätzlicher Sauerstoff erforderlich, um den Uhuru Peak sicher zu besteigen.
Die Gefahr einer Höhenkrankheit und damit verbundener Komplikationen ist jedoch hoch und führt häufig dazu, dass Kletterer umkehren oder den Gipfel nicht erreichen. Selbst die stärksten Wanderer können von der Höhenkrankheit betroffen sein. Obwohl eine allmähliche Akklimatisierung ideal ist, damit sich Ihr Körper langsam anpassen kann, kann ein Medikament namens Diamox diesen Prozess erleichtern.
Hinweis: Dieser Artikel und die darin enthaltenen Informationen dienen nicht der Diagnose, Behandlung, Vorbeugung oder Heilung einer Erkrankung. Bitte konsultieren Sie unbedingt Ihren Arzt, bevor Sie hier Vorschläge in Betracht ziehen.
Was ist Diamox?
Diamox oder Acetazolamid wird häufig zur Behandlung von Glaukom, einigen Formen von Epilepsie und Ödemen infolge von Herzinsuffizienz oder arzneimittelbedingten Ursachen eingesetzt.
In der Kletterwelt wird es verwendet, um die Akklimatisierung bei einem gut geplanten Aufstieg zu beschleunigen.
Dieses verschreibungspflichtige Medikament zum Einnehmen erfordert die Rücksprache mit Ihrem Arzt, um festzustellen, ob es für Sie geeignet ist. Für Menschen mit Vorerkrankungen oder Nieren- und Leberproblemen ist dies möglicherweise ungeeignet.
Nach Angaben der Wilderness Medical Society kann Diamox das Auftreten und die Schwere der Höhenkrankheit gezielt reduzieren, indem es die Anpassungsmechanismen des Körpers beschleunigt. Mehrere Studien bestätigen, dass bei Wanderern, die niedrige Dosen Diamox einnehmen, in Kombination mit geeigneten Akklimatisierungspraktiken die Wahrscheinlichkeit, an Bergkrankheit zu erkranken, geringer ist und dass die Auswirkungen im Allgemeinen weniger schwerwiegend sind, wenn sie auftreten.
Diamox behandelt keine Höhenkrankheit; Es wird als vorbeugende Maßnahme eingesetzt.
Wie wirkt Diamox?
Acetazolamid, ein Sulfonamid, regt die Nieren an, Bikarbonat auszuscheiden. Durch diesen Vorgang wird das Blut wieder angesäuert, wodurch dem Körper vorgetäuscht wird, dass überschüssiges Kohlendioxid vorhanden sei. Dadurch werden die Atemwege angeregt. Die harntreibende Wirkung führt zu vermehrtem Wasserlassen und die Anregung der Atmung hilft, dem periodischen Atemmuster im Schlaf entgegenzuwirken.
Die Einnahme von Diamox führt zu einer tieferen Atmung und häufigerem Wasserlassen.
Nebenwirkungen und Wechselwirkungen von Diamox:
Kletterer berichten häufig über die folgenden Hauptnebenwirkungen:
Verstärktes Wasserlassen: Die harntreibende Wirkung von Diamox erfordert eine Aufrechterhaltung der Flüssigkeitszufuhr, um die Wirkung auszugleichen.
Veränderte Geschmacksempfindungen: In manchen Fällen können bestimmte Lebensmittel oder Getränke anders schmecken.
Kribbeln oder Taubheitsgefühl: Tritt normalerweise in den Händen, Füßen oder im Gesicht auf.
Übelkeit und Magenbeschwerden: Schwindel und Verwirrtheit sind selten, können aber mit einer Testdosis ausgeschlossen werden.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten: Diamox kann mit bestehenden Medikamenten interagieren. Es wird empfohlen, die Etiketten zu überprüfen und einen Arzt aufzusuchen.
Diamox-Dosierung am Kilimandscharo:
Nach Angaben der Wilderness Medical Society wird eine Dosis von 125 mg zweimal täglich empfohlen, beginnend zwei Tage vor dem Klettern. Dr. Peter Hackett vom Institute of Altitude Medicine unterstützt diese Empfehlung. Einige Leute finden, dass die Hälfte dieser Dosis als vorbeugende Maßnahme wirksam ist.
Wir entlarven Mythen über Diamox!!!
Mythos: Diamox maskiert die Symptome der Höhenkrankheit.
Tatsache: Es beschleunigt die natürliche Akklimatisierung und maskiert die Symptome nicht.
Mythos: Diamox schützt vor Höhenkrankheit.
Realität: Höhenkrankheit kann immer noch auftreten, aber Diamox hilft bei der Akklimatisierung.
Mythos: Diamox verhindert, dass sich die Höhenkrankheit verschlimmert.
Realität: Diamox schützt Sie nicht vor der Höhenkrankheit, wenn Sie bereits Symptome haben.
Mythos: Diamox ist notwendig, um den Kilimandscharo zu besteigen.
Realität: Viele Bergsteiger kommen ohne Diamox sicher zum Gipfel.
Mythos: Die Verwendung von Diamox ist Betrug.
Realität: Diamox beschleunigt die natürliche Akklimatisierung und erhöht so die Chancen auf einen Spitzenerfolg.
Mythos: Das Absetzen von Diamox verschlimmert die Symptome.
Realität: Das Absetzen von Diamox verschlechtert die Akklimatisierung nicht.
Lohnt es sich, Diamox zu verwenden?
Für eine individuelle Beratung wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt. Wenn Sie allergisch gegen Sulfonamide sind, meiden Sie diese. Die Einnahme unnötiger Medikamente ist eine persönliche Entscheidung; Einige Kletterer entscheiden sich dafür, um ihre Leistung in der Höhe zu maximieren, während andere natürliche Methoden bevorzugen.
Erwägen Sie mit Zustimmung Ihres Arztes eine zwei- bis viertägige Testversion von Diamox vor Ihrer Kilimandscharo-Expedition, um etwaige Nebenwirkungen zu erkennen und Verwechslungen mit der Höhenkrankheit zu vermeiden.
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